Bernd Ternes - Start Anzeige Impressum Kontakt Übersicht
Vitae Forschung und Lehre Publikationen Internet Korrenspondenz
Berlin 2005
Herzlich Willkommen 1 2 3 4 5
Google Search
Background & Forschung
Arbeitszusammenhänge
Grundhaltung & Grundaufgabe
Suche
Yahoo! Auf der Suche nach dem Glück
 
Download Poster

Empfehlung
Technogene Nähe - Modul 1: Einführung Das rigorose Glück

Ästhetik.

"Ein Mistkäfer ist in den Augen
seiner Mutter eine Schönheit."

Arabisches Sprichwort

Die Alltagssprache verwendet den Ausdruck ästhetisch oft als Synonym für „schön, geschmackvoll, ansprechend“.

In der Wissenschaft dagegen bezeichnet der Ausdruck die gesamte Kategorie von Eigenschaften, die darüber entscheiden, wie wir Objekte wahrnehmen, auch und insbesondere, ob wir sie als schön oder hässlich empfinden.

Aisthesis

Bis zum 19. Jahrhundert wird Ästhetik (gr. aísthesis: sinnliche Wahrnehmung) häufig mit der Lehre von der Schönheit (Kallistik) gleichgesetzt.

Die Philosophie ist inzwischen von diesem Verständnis abgerückt. Sie versteht „Ästhetik“ meist entweder als die Theorie und Philosophie der sinnlichen Wahrnehmung, oder aber als (soziologische) Theorie von Kunst bzw. Design.

Demnach entscheiden über den ästhetischen Wert eines Objekts nicht die Begriffe „schön“ und „hässlich“, sondern die Art und Weise der Sinnlichkeit und/oder Sinnhaftigkeit in Verbindung mit dem Zeichensystem des Objekts.

Empirische Wissenschaften wie die experimentelle Psychologie dagegen sprechen nach wie vor von Ästhetik als dem Versuch, die Kriterien zu erfassen, nach denen Menschen Dinge - auch jenseits der Kunst - als „schön“ oder „hässlich“ beurteilen.

Dies entspricht auch dem Begriff aesthetics, wie er im angelsächsischen Raum noch verwendet wird. Jüngere Ansätze versuchen, Philosophie und empirische Wissenschaft zusammenzuführen.

(...)

Philosophie und Sozialwissenschaften

Die Sozialphilosophie konzentrierte sich im 20. Jahrhundert zunehmend auf die gesellschaftlichen Funktion der Ästhetik. Hier geht es dann kaum noch um die ursprüngliche Frage nach der Schönheit, sondern eher um die soziale Rolle von Kunst und Stil.

Insbesondere die Kritische Theorie befasste sich mit dem revolutionären Potential der Kunst. Herbert Marcuse und Theodor W. Adorno widmeten dem Thema zentrale Werke, Adornos letztes Buch trägt den Titel Ästhetische Theorie.

Im späten 20. Jahrhundert rückten die durch die Postmoderne entstandenen Probleme und Phänomene der Kunst in den Mittelpunkt der ästhetischen Philosophie. Dazu gehören auch die Veränderungen, die mit der Reproduzierbarkeit der Kunstwerke, dem Verwischen der Grenzen zwischen Populär- und Hochkultur sowie der Auflösung traditioneller Stilgrenzen einhergehen.

Auch die Sozialwissenschaften haben die Ästhetik als Thema entdeckt. Sie lösen sich davon die Ästhetik auf Kunst zu reduzieren, sondern beschreiben vielmehr zum einen die Ästhetisierung der Alltagswelt, vom Design über die Architektur, die politische Kultur bis hin zur Ästhetik der Wissenschaft.

Ästhetik als Gegenstand empirischer Forschung

Seit dem 20. Jahrhundert gibt es verschiedene Versuche, Schönheit und Ästhetik mit naturwissenschaftlichen Methoden zu ergründen. Dazu gehört z.B. die Informationsästhetik aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die schließlich die kognitive Ästhetik hervorbrachte.

Wissenschaftler dieser Richtung halten die Informationsverarbeitung in unserem Gehirn für den entscheidenden Faktor, der die Schönheit eines Objekts ausmacht. Schön seien demnach Objekte mit einer gewissen - aber nicht zu großen - Komplexität, die unser Gehirn stimulieren und zur Musterbildung anregen, es aber nicht überfordern.

Eine nachhaltigere Wirkung hatten Ansätze, die von der Semiotik motiviert waren und die ästhetische Prozesse in erster Linie als Zeichenprozesse betrachteten. Wegweisend war hierbei Nelson Goodmans Buch Sprachen der Kunst. Im Zentrum stehen hierbei Fragen wie: Was unterscheidet ästhetische und speziell künstlerische von anderen Zeichenprozessen? Gibt es bestimmte Arten von Beziehungen zwischen Zeichen und Bezeichnetem, die zu ästhetischen Erlebnissen führen? Dieser Ansatz befasste sich auch mit konkreten Problemen der Ästhetik wie dem Paradox der Hässlichkeit.

Die evolutionäre Ästhetik wiederum versucht, unsere Vorlieben für bestimmte Farben, Formen, Landschaften oder Gesichter evolutionspsychologisch zu erklären. Was gut für unsere Vorfahren war, so die Annahme, habe sich als Vorliebe in unser Erbgut programmiert.
Neurowissenschaftliche Untersuchungen versuchen heraus zu finden, was im Gehirn passiert, wenn wir etwas schön finden.

Bisherige Studien weisen deutlich darauf hin, dass es kein isoliertes „Schönheitszentrum“ im Gehirn gibt, sondern dass verschiedene Hirnareale am Schönheitsempfinden mitwirken. Dazu gehören insbesondere solche Regionen, die zum so genannten „Belohnungssystem“ gehören, wie der Nucleus accumbens sowie der (entwicklungsgeschichtlich jüngere) orbitofrontale Kortex, der generell bei Entscheidungs- und Urteilsprozessen eine wichtige Rolle spielt.

Quelle: Wikipedia am 18. Juni 2007



Internet Browser Firefox Google Search Acrobat Reader E-Mail-Client Thunderbird MP3 Player WinAmp